Deutscher Zukunftspreis für Prof. Dr. Michael Uder!

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Dr. David Grodzki, Dr. Stephan Biber und Prof. Dr. Michael Uder, sowie der Deutsche Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier. (Bild: Siemens Healthineers)

Auszeichnung des Erlanger Teams durch den Bundespräsidenten für die Entwicklung einer neuartigen Niedrigfeld-MRT-Plattform

Der Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation geht in diesem Jahr nach Erlangen! Prof. Dr. Michael Uder, Direktor des Radiologischen Instituts des Uniklinikums Erlangen und Inhaber des Lehrstuhls für Diagnostische Radiologie an der FAU, ist am 22.11.2023 mit seinen zwei Teamkollegen von Siemens Healthineers mit dem Deutschen Zukunftspreis 2023 ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit FAU-Alumnus Dr. Stephan Biber und Dr. David Grodzki war Prof. Uder an der Entwicklung des Magnetom Free beteiligt, einer Plattform für Magnetresonanztomografie (MRT) mit niedriger Feldstärke. „Der Gewinn des Zukunftspreises ist eine große Ehre und besondere Anerkennung für das ganze Team. Damit wird auch die jahrelange enge Zusammenarbeit von Uniklinikum und Siemens Healthineers gewürdigt“, äußerte sich Prof. Uder am Tag der Preisverleihung. Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250.000 Euro dotiert.

Ausgangspunkt und Motivation

Die Technologie in MRTs ist in der Regel komplex und teuer, sodass sie an vielen Standorten nicht installiert werden kann. Ausschlaggebende Faktoren sind unter anderem die großen Mengen Helium, die hohe Feldstärke, der Umfang des Geräts und der Mangel an ausgebildetem Personal. Besonders in Gegenden ohne ausreichende Infrastruktur ist es deshalb oft nicht möglich, ein MRT-Gerät dauerhaft zu betreiben. An diesen Punkten setzte das Erlanger Team um Prof. Uder 2012 an, als das Projekt seinen Anfang nahm. Denn die strahlungsfreie Bildgebungstechnologie, die vor allem bei orthopädischen Beschwerden, neurologischen Erkrankungen und Krebs zum Einsatz kommt, ist in der Diagnostik sehr wichtig. Um diesen Missstand zu beseitigen, musste das Team MRTs aus einem völlig neuen Blickwinkel betrachten. „Indem wir mehrere Variablen verändert und innovativ miteinander kombiniert haben, ist es gelungen, ein System zu kreieren, von dem künftig weltweit viele Menschen profitieren werden. So kann die Erlanger Neuentwicklung eine entscheidende Rolle für viele Patientinnen und Patienten spielen – gerade in wirtschaftlich wenig entwickelten Regionen“, so Michael Uder.

Technologie ist schon im Einsatz

Magnetom Free, dessen Markteinführung bereits 2021 erfolgte, kommt aktuell schon in Brasilien, Indien, Angola und sogar dem Jemen zum Einsatz. Aber auch in Erlangen selbst wurde bereits ein Gerät in der Kinderradiologie der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) des Uniklinikums Erlangen installiert. „Perspektivisch denken wir auch über Installationen direkt auf Intensivstationen nach, um Betroffenen Transportwege und Wartezeiten zu ersparen“, erläuterte Michael Uder. „Außerdem freuen wir uns, dass speziell für Magnetom Free entwickelte Technologien auch für zukünftige Modelle größerer MRT-Systeme genutzt werden sollen, beispielsweise der geschlossene Heliumkreislauf.“

„Ich freue mich sehr über diese Ehrung und gratuliere Michael Uder sowie seinen Teamkollegen herzlich“, sagte Prof. Dr. Heinrich Iro, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Erlangen. „Dass Deutschlands wohl bedeutendster Technik- und Innovationspreis in diesem Jahr an ein Erlanger Team geht, ist ein weiterer Beleg dafür, wie forschungs- und entwicklungsstark unsere Region ist und wie gut unsere Expertinnen und Experten interprofessionell über Unternehmensgrenzen hinweg zusammenarbeiten.“

Masterstudierenden der Medizintechnik können bei Prof. Uder die Vorlesung „Bild am Dienstag“ belegen, in der anhand von aktuellen Fällen Röntgenbilder, Computertomographien, MR-Tomographien und Ultraschallergebnisse analysiert werden.

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